Hans Henning kann die Phantasien nicht aussprechen. Nicht in Gegenwart anderer. Nicht in ihrer Gegenwart. Er verspürt keine Scham, damit hat es nichts zu tun. Es geht nur darum, fiktiv-sprachliche Konfrontation zu meiden, wenn es Aussicht auf real-körperliche Umsetzung gibt. Sie wird es spüren und ebenso spüren lassen. Sie ist erwachsen. Eine Frau. Kein Mädchen. Zumindest genug Frau um auch das Mädchen sein zu können. Ihre Fotze dagegen ist schlichtweg glatt wie die einer zehn-jährigen. Sie zeigt das mit Stolz. Sie fühlt sich attraktiv und begehrenswert. Sie fühlt sich wie eine antike Lustgöttin und schlägt Hans Henning ins Gesicht. Der packt sie am Hals. Sie röchelt. Das Fenster steht auf. Die Nachbarn sind ihm egal. Hans Henning kennt sie nicht. Man lernt sich nicht mehr kennen, nur weil man nebeneinander wohnt. Manchmal nimmt am Leben teil. Wenn es auf dem Flur oder im Innenhof ab und an mal lauter wird. Wenn es brennt. Wenn jemand stirbt und der Leichenwagen vor dem Haus steht. Jetzt ist es spät und still. An der Kreuzung Luftlinie zweihundert Meter entfernt beschleunigen in dem Moment als die Ampel Richtung Mitte auf grün schaltet, maximal drei Autos. Sie schreit. Kurz. Ein, zwei Mal. Sie windet sich. Und irgendwann windet sie sich aus ihrem Kleid. Es steht ihr nicht richtig, aber das sagt man nicht. Nicht in diesem Moment. Es fällt auf. Das ist alles. Hans Henning weiß nicht ob ihre rasierte Fotze ihn geil mach. An einigen Stellen ist es Rot und zwei, drei Pickel stören den jungfräulichen Charme nicht weniger als die weit auseinander klaffenden Schamlippen und der geschwollen-herausstechende Kitzler. Hans Henning sieht wie unsymmetrisch ihre Fotze ist. Es ist interessant. Er weiß nicht mehr was ihn geil macht. Ihre Titten sind es nicht. Sie sind groß, aber etwas unförmig. Ihre Brustwarzen schielen an ihm vorbei. Ihre Nippel sind hart. Er schlägt ihr mit der flachen Hand auf den Arsch, trifft seitlich ihren Oberschenkel. Sie schreit. Er steckt ihr einen Finger in den Mund und dann in ihr Arschloch. Sie schwitzt. Er steckt erst zwei, dann drei Finger in ihr Arschloch. Hans Henning kann nicht sagen ob sie stöhnt oder schluchzt. Beim besten Willen nicht. Es ist egal. Beides macht ihn geil. Genau das scheint sie gebraucht zu haben. Er steckt ihr seinen Schwanz in den Mund, damit es still ist. Er macht es für sich. Nicht für die Nachbarn. Die Nachbarn sind Hans Henning scheißegal. So wie er ihnen. Das ist der unausgesprochene Pakt einer Zwangsgemeinschaft, örtlich verbunden, sonst nichts. Man will sich nicht kennen. Nicht in die Quere kommen. Familie Gerster aus dem dritten Stock hatte sich nicht daran gehalten. Eines Tages stand die Polizei vor der Wohnungstür von Darko im zweiten. Es wäre zu laut, Auch andere Nachbarn hätten sich beschwer. Viel zu laut diese Techno-Musik frühmorgens, unter der Woche, Sonntags, immer. Darko verprügelte Herr Gerster vor den Augen seiner elf- und dreizehnjährigen Töchter so schwer, dass er drei Tage später an Hirnblutungen und einem Milzriss starb. Die junge Frau Gerster zog mit den zwei Mädchen zwei Straßen weiter in eine kleinere Wohnung. In die Gerster-Wohnung kam eine studentische Wohngemeinschaft, die kleine Wohnung im zweiten Stock hat ein Jazz-Gitarrist bezogen. Darko wohnt jetzt in Moabit. Hans Henning ist nicht unglücklich darüber. Er mochte Darko nie besonders. Allgemein Yugos waren ihm suspekt. Und Techno mochte er sowieso nicht. Seelenlose Scheiße fand er. Dass Leute wie Rainald Goetz dadurch zu intellektuellen Mythen verklärt wurden, hält Hans Henning bis heute für ausgemachten Schwachsinn. Vielleicht war Duisburg doch die gerechte Strafe dafür.