Montag, 25. April 2011

Kennst du das, wenn man etwas festhalten möchte?

Okay, hier ein Versuch:

Ich bin gerade ins Zimmer rüber,
du sitzt an dem Teaser für
deinen Text, deus ex machinai,
es geht wohl wieder um Liebe,
finde ich eigentlich gut;

Du bist etwas wirsch,
fällt mir auf, doch irgendwie
bist du leichter, ich
bemerke Taktik, bei dir, bei mir,
ich mag jetzt das Licht in
diesem Raum, schließe
die Tür;

Ich gehe ins Bad, in dieser blauen retro
Jogginghose von der wieder aufgelegten
Marke Ellesse und dem Batikshirt
von juliaundben, für einen Moment
mag ich mein Outfit nicht;

Ich blicke also in den Spiegel und beim
Justieren meiner selbst stelle ich noch fest,
dass es bei dieser Handlung nur
um genau diesen Moment ging; kein
Harndrang, kein Bedürfnis die Hände
zu waschen, nichts, nur der Überprüfung
wegen, willens;

Ob es noch irgendwas taugt, ob ich das
noch ernst nehmen kann, ob ich
noch immer da bin; das
wollte ich wissen und
Mutter Maria,
was ich da gesehen habe war
absolut in Ordnung.

02/2011

iDeus Ex Machina heißt ein Blog der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, in dem junge Autoren Einblick in netzpolitische Gewohnheiten und Gepflogenheiten einer digitalen Boheme suchen und teilweise auch anbieten, wobei nicht ganz klar ist, ob es nur um die Präsenz und Teilnahme an digitalen Diskurs geht oder um einen tatsächlichen Orientierungsprozess.