Montag, 21. Mai 2012

Pas de deux


Du bist wie Ulrike, gemalt von Richter, die
Unschärfe entblößt Deine Gewalt, urteilsfrei, ein
Stein ist ein Stein ist ein Wurf, ein Argument; dein
Begehren ist ein Berg und ich halte Wache an der
Talstation, keine Teilzeit, ein Vollzeitjob, ein
unbedingtes Muss, eine Notwendigkeit, schlicht.

Du bist wie ein Abend mit Christoph, wild und
wirr und anarchisch, ein Skript aus Tränen, Blut
und Benzin, leicht entflammbar, zerstörend und
so echt, dass es weh tut, dass es schmerzt, dass
für einen Augenblick die Luft weg bleibt, lang
genug; ein Schelm der Böses dabei denkt.

Du bist wie eine Nacht unter Feinden, abverlangt
wird alles und mehr, das Know-How muss auf
den Tisch, in die Mitte, ins Zentrum; dort hatten
wir ein Testament hinterlegt, fein säuberlich
gelistet, die Bedingungen. Und es ging nie um
Kapitulation, es ging immer nur um den Sieg.

Du bist wie ich, so ähnlich, sich annähernd, in
der Mitte treffend oder am Rand, ganz egal; Du
sprengst den Raum, fortwährend, immer wieder
neu und es macht Dir Spaß, Du kriegst nie genug
davon und das ist gut so; Widerstand darf banal
sein, die Liebe manchmal auch, unbedingt.