Montag, 26. April 2010

Butter Lindner - Die Entdeckung der Langsamkeit

Frau Dings, Herr Bums und wie sie alle heißen, die in dieser Lokalität ihrer Tätigkeit nachgehen, machen es einem wirklich schwer diesen Laden zu lieben. Doch Freundschaft muss wachsen. Liebe kann gedeihen. Doch wenn man auf Ignoranz und Arroganz trifft und Antipathie, Hass, Rache und Langeweile sich plötzlich in einem paaren, um Vergeltung einzufordern, kann auch der Dallmayr-Nostalgie-Charme nicht weiterhelfen. Da helfen eigentlich nur Waffen oder die Abrissbirne. Natürlich ist es einem selbst überlassen, nach erlebten Enttäuschungen Lokalitäten und Gewohnheiten zu ändern, doch die Einsicht fällt schwer. Der Geist ist willig. Der Körper ist schwach. Die Wege sind kurz und Aldi viel zu weit weg. Ich habe auch nichts gegen Sorgfalt, Ruhe und Gelassenheit, wenn es ums Essen geht, doch wenn Handgriffe sich fast im Zeitlupentempo scheinbar manifestieren und alles mit solcher Penetranz gedüngt daherkommt, hat man das Gefühl zu viel investieren zu müssen. Zuviel Selbstachtung. Zuviel Geld. Doch betrachtet es man als regelmäßigen Bußgang, ist der zu zahlende Abschlag gering. Und die Aggressionen lassen wir dann an den wirklich Armen und Schwachen raus. Oder an den Kindern, wenn sie aus der Schule kommen. Oder an uns selbst. Butter Lindner ist ein Symbol für die Welt, wie sie nicht sein soll.