Ich kann mich wirklich nicht erinnern, das letzte Mal live ein Gedicht gelesen zu haben, ausgenommen der ganz private Rahmen, nackt auf dem Bett, Gregory Corso, Brinkmann oder Schiemann, auf Drogen oder nüchtern, versext, geil oder hoffnungslos romantisch, verkracht, rekapitulierend, Frieden stiftend. Andere spielen Schach, gehen auf Robbenjagd, treffen sich einmal die Woche zum Fußball, Basketball oder Schach, verbringen ihre Freizeit bei Online-Rollenspielen oder sammeln getragene Höschen. Ich mache gelegentlich in Gedichte lesen, bzw.: wir. Alleine ist das schlecht mit dem laut Lesen und dem Zuhören. Aber zurück zum Kern. Es gilt noch immer: Schreiben und Lesen ist billiger Sex, Vorlesen und Zuhören ist wahre Liebe. Also viel Spaß mit dieser Aufnahme vom Journal Du Jazz aus dem September 2013, morgens, tiefstimmig, bauchig, verkrampft und wie von vorne beginnend:
Den ganzen Podcast mit Nabil und mir, inkl. einem live gespielten Song, viel Selbsterkenntnis, Kopfschütteln und Abwinken (wahnsinn, wie man sich Dinge im Laufe der Jahre zurechtlegt bzw. erschreckend, dass man alles abspult, als würde man tatsächlich daran glauben) und einer tollen Playlist feat. Boris Gott, Sophie Hunger, Stone Roses, Dota Kehr u.a., findest Du hier.